Ich kann nicht!

Stressverstärker sind Anforderungen, die wir an uns selber richten und die wir im Laufe unseres Lebens entwickelt bzw. verinnerlicht haben. Kennzeichnend dafür ist ein „Muss“-Denken. Bedürfnisse, Wünsche und Normen werden zu Forderungen, die aus Sicht des eigenen Wohlbefindens, unbedingt erfüllt werden müssen.

Ich kann nicht!

Im Hintergrund dieses Stressverstärkers steht der Wunsch nach eigenem Wohlbefinden und einem bequemen Leben (»Life must be easy.«). Wenn dieses Motiv übermächtig und zur absoluten Forderung erhoben wird, dann verbindet es sich mit einer ausgeprägten Stressanfälligkeit vor allem gegenüber solchen Situationen, in denen unangenehme Aufgaben, Anstrengung oder Frustrationen

möglich sind oder drohen. Derartigen Situationen wird versucht, aus dem Weg zu gehen, indem man sie auf die lange Bank schiebt (»Aufschieberitis«) und sich in Hilflosigkeit flüchtet. Menschen, die den »Ich kann nicht!« – Verstärker in sich tragen, haben früh gelernt, dass sie ihren eigenen Kompetenzen nicht vertrauen können und dass es besser ist, wenn sie sich vor Anstrengung und Schwierigkeiten hüten. Sie entwickeln eine übertriebene Schonhaltung. Da sich aber niemand allen Anforderungen entziehen kann, sind chronische

Stressreaktionen mit den bekannten Folgen unausweichlich.

Es geht nicht darum die Stressverstärker über Bord zu werfen, vielmehr geht es darum die positiven Seiten dieser Einstellung und Verhaltensweise zu bewahren und gleichzeitig die negativen, stressverstärkenden Seiten möglichst zu verringern. Dabei können folgende Sätze helfen einen Ausgleich zu schaffen:

  • Ich schaffe es.
  • Ich habe schon ähnliche Situationen gemeistert.
  • Ich nehme es als Herausforderung an.
  • Ich vertraue auf mich.
  • Ich weiß, was ich kann.
  • Ich kann es aushalten.
  • Das geht auch wieder vorüber.
  • Das wirft mich nicht um.

Quelle: Kaluza G. (2011): Stressbewältigung, 2.Auflage, Springer Verlag