Relativieren und Distanzieren

Stress entsteht zu einem erheblichen Teil im Kopf. Wie wir Situationen einschätzen und unsere eigenen Kompetenzen bewerten, hat großen Einfluss darauf, ob es zu Stress kommt oder nicht. Ein wichtiger Weg zur Stressbewältigung besteht daher darin, eigene stressverschärfende Gedanken zu erkennen und zu verändern.

Wir Menschen tendieren dazu, dass wir Ereignisse und Verhalten von anderen Menschen persönlich nehmen, wie bspw. der Nachtbar, der schon wieder nicht grüßt. Wir fühlen uns dann als Person gemeint, auch wenn wir es gar nicht sind, entweder indem wir uns persönlich angegriffen, beleidigt er missachtet fühlen oder indem wir und die Schuld daran geben. Dies kann dazu führen, dass wir uns aufregen und setzt uns dann unter Stress.

Um sich in so einer Stresssituation auf neue, förderliche Gedanken zu bringen, kann es hilfreich sein, sich mit einer (oder auch mehreren) der folgenden Fragen zu beschäftigen:

  • Wie werde ich später, in einem Monat oder in einem Jahr darüber denken?
  • Was denkt jemand, den die Situation weniger belastet als mich?
  • Wie wichtig ist diese Sache wirklich für mich? Was ist wichtiger als diese Sache?
  • Wie sieht die Situation von einer höheren Warte aus?
  • Was würde mein/e Freund/in (jemand, der es gut mit mir meint) mir in dieser Situation sagen?
  • Was wurde ich einem/r Freund/in zur Unterstützung sagen, der/die sich in einer ähnlichen Situation befindet?

Quelle: Kaluza G. (2011): Stressbewältigung, 2.Auflage, Springer Verlag