Realitätstestung und Konkretisieren

Stress entsteht zu einem erheblichen Teil im Kopf. Wie wir Situationen einschätzen und unsere eigenen Kompetenzen bewerten, hat großen Einfluss darauf, ob es zu Stress kommt oder nicht. Ein wichtiger Weg zur Stressbewältigung besteht daher darin, eigene stressverschärfende Gedanken zu erkennen und zu verändern.

Wenn wir mit schwierigen oder unangenehmen Situationen konfrontiert sind, dann kann es sein, dass wir uns weigern diese als Realität zu akzeptieren. Stattdessen hadern wir damit, dass die Situation so ist, wie sie ist und ärgern uns. Dies verhindert, dass wir uns konstruktiv mit der Situation auseinandersetzen, um das Beste daraus zu machen

Um sich in so einer Stresssituation auf neue, förderliche Gedanken zu bringen, kann es hilfreich sein, sich mit einer (oder auch mehreren) der folgenden Fragen zu beschäftigen:

  • Ist es wirklich so?
  • Welche Beweise/Tatsachen sprechen für meine Sichtweise?
  • Welche anderen Möglichkeiten gibt es, die Situation zu erklären?
  • Wie sehen die anderen beteiligten Personen die Sache? Wie fühlen die sich?
  • Wie sehen andere (neutrale, unabhängige, erfahrene) Personen die Sache?
  • Wie würde das Geschehen in einem Dokumentarfilm aussehen?
  • Was genau ist passiert? Was ist im Einzelnen geschehen oder gesagt worden?
  • Ist das immer so? Welche Ausnahmen gibt es?

Quelle: Kaluza G. (2011): Stressbewältigung, 2.Auflage, Springer Verlag