Wenn du Schuldgefühle hast

In dem Wissen, dass der Lebensstil ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Typ-2-Diabetes ist, gehen viele Menschen fälschlicherweise davon aus, dass Diabetes „ihre eigene Schuld“ ist, oder dass „sie schuld daran sind“, an Diabetes erkrankt zu sein.

Leider wird diese Annahme über Diabetes in den Medien oft bestätigt. Diese Annahme ignoriert die Tatsache, dass auch andere Faktoren, wie z.B. Gene, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Typ-2-Diabetes spielen. Diabetes ist es nie nur eine Frage des übermäßigen Essens……

Für Menschen mit Typ-2-Diabetes ist es nicht hilfreich, Schuldgefühle oder Selbstvorwürfe zu haben. Diese negativen Selbstgespräche werden als hilfreich angesehen, aber in Wirklichkeit führt es nur dazu, dass man sich schlecht fühlt und man noch mehr überzeugt ist, dass man sein Ziel beim nächsten Mal erreicht. Die Forschung zeigt, dass negative Emotionen (über sich selbst) die Chancen auf Depressionen erhöhen und die Diabetesversorgung verschlechtern, mit höheren HbA1c-Werten als mögliche Folge. Daher ist es wichtig, sich positiv(er) zu allen Bemühungen einzustellen, die du in deine Diabetes-Versorgung investierst.

Da diese Selbstgespräche jedoch so mächtig und automatisch sind, ist es ziemlich schwierig, es selbst zu ändern. Du brauchst jemand anderen, der dir hilft, diese negativen Selbstgespräche zu ändern. Oder zumindest: Du brauchst die Stimme eines anderen, um dir beizubringen, wie du anders und positiver mit dir selbst sprichst.

Denke an jemanden, den du wirklich magst (und der dich wirklich mag), und versuche, seine Stimme zu “borgen“. Was würde er/sie dir sagen, wenn du dein Ziel nicht erreicht hast?

Was wäre positiv in seiner Stimme? Und was wäre für dich hilfreich?

Versuche mindestens 3 positive oder hilfreiche Dinge aufzuschreiben, die diese Person zu dir sagen würde. Schreibe sie auf ein schönes Stück Papier oder eine Postkarte und bewahre sie bei dir auf. Betrachte diese die Karte oder dieses Papier mindestens einmal pro Woche.